Willkommen im virtuellen Museum der Wissenschaft |
Vielen Dank an
Michael Davidson, The Florida State University, der mir erlaubte,
Einleitung omnis cellula e cellula
Die Folien
Optische Täuschungen
Alles,
was höher entwickelte Organismen über ihre Umgebung erfahren, wird durch
Sinnesorgane an das Gehirn vermittelt. Deren Leistungsfähigkeit und
Besonderheiten prägen das Bild der Welt, das sich dieses Gehirn aus den
gelieferten Daten konstruiert.
Fledermäuse z.B. orientieren sich und orten ihre Beute mittels
Ultraschall. Katzen sehen am Tag eher schlecht, haben aber
ausgezeichnete Ohren und einen stark entwickelten Geruchssinn. Dieser
ist auch bei Hunden optimal angelegt. Schlangen reagieren fast
ausschliesslich auf Wärmequellen. Fische haben Organe, die auf
elektrische Felder ansprechen.
FLOHZIRKUSDas erste Mikroskop wurde wahrscheinlich vom Brillenschleifer Hans Janssen um das Jahr 1595 konstruiert und gebaut. Sein Sohn, Zacharias führte mit dem Techniker Hans Lipperkey die Werkstatt weiter, in Middelburg, Holland. Keines dieser ersten Instrumente hat die Zeiten überdauert, aber ein Exemplar, das dem Erzherzog Albert von Österreich geschenkt wurde, ist vom holländischen Erfinder und Diplomaten, Cornelius Drebbel untersucht und beschrieben worden. Es bestand aus drei gegeneinander verschiebbaren Röhren mit einer Gesamtauszugslänge von fast 45 cm. Es vergrösserte 3 bis 9 fach je nach Auszugslänge.
Hans Janssen - das erste Mikroskop 1610 benutzte Galileo Galilei sein Fernrohr als Mikroskop, indem er die Rohre länger auseinanderzog. Er verwendete als Okular eine Zerstreuungslinse, als Objektiv eine Sammellinse.1619 wurde das erste Mikroskop mit zwei Sammellinsen von Cornelius Drebbel (1572-1633) gebaut. Allerdings munkelte man, Drebbel habe nur vorgegeben, der Erfinder zu sein, vielmehr gebühre die Ehre Johannes Kepler (1571-1610). Das Modell bot ein grösseres Gesichtsfeld, zeigte aber das Objekt seitenverkehrt.
Academia da Lincei: "Microscopium"
Galilei
besass
eines dieser Mikroskope
und baute
es
nach. Ein Exemplar verehrte er dem
Fürsten
Federico Cesi
(1585-1630), der 1603 die Academia da Lincei
(Akademie der
Lüchse) gegründet hatte.
Francesco Stelluti : Zeichnungen aus dem Apiarium U m die Mitte des Jahrhunderts begannen Forscher wie Swammerdam (1637-1680) und Leeuwenhoek (1632-1723) in Holland, Hook (1635-1703) in England und Malpighi (1628-1694) in Italien, Insekten zu zergliedern und Pflanzenschnitte anzufertigen. Das Instrument Mikroskop wurde zum Hilfsmittel der naturwissenschaftlichen Forschung. Man entdeckte Spermien, Bakterien, Blutzellen und vieles mehr.Allerdings war die Bedeutung dieser Entdeckungen und Fehlbeobachtungen in ihrer praktischen Auswirkung auf Medizin und Wissenschaft eher gering
Miasmen und AnimalculaAthanasius Kircher (1602-1680)
Der früheste (!) der barocken Mikroskopiker war
der Jesuit Athanasius Kircher (1602-1680). In seiner "Ars magna lucis
et umbrae" (1646) wird ein Holzschnitt seines "smicrocopium" dargestellt.
Kircher war der einzige, der diesen Begriff benutzte. Das S steht
vielleicht für sub oder simple....
Dieses Instrument wurde auch "Vitra muscaria" oder Flohglas genannt. Es
handelte sich um ein ca 5 cm langes Röhrchen, in dessen Boden eine winzige
Glaskugel als Linse eingefügt war. Das Objekt wurde nun auf dieser Linse
befestigt und im Durchlicht betrachtet.
Robert Hooke
1665 legte
Robert Hooke eine feingeschnittene Korkscheibe unter sein zusammengesetztes
Mikroskop und sah bei ca 60 facher Vergrösserung eine Struktur, die er mit
dem noch heute gebräuchlichen Begriff „Cells“
beschrieb
und in seiner Micrographia von 1665 veröffentlichte . Das Allroundgenie war
Chemiker, Mathematiker, Physiker und Erfinder.
(1635-1703)Er entwarf ein
zusammengesetztes Mikroskop und konstruierte Schleifapparaturen für Linsen,
die jedoch im Feinbereich nicht zu den gewünschten Ergebnissen führten.
Mikroskop und Titelblatt der Micrographia, moderner Schnitt
Antoni van Leeuwenhoek (1632-1723) Antoni van Leeuwenhoek wurde am 24.10.1632 in Delft geboren. Er arbeitete zunächst als Kaufmann, Tuchhändler, Feldmesser und Eichmeister. Er konstruierte über 200 Mikroskoptypen mit Vergrösserungen zwischen 40 und 270 fach. Leeuwenhoek war als einziger in dieser Zeit in der Lage, Linsen so exakt anzufertigen, dass eine 270 fache Vergrösserung erreicht werden konnte. Allerdings vergrössterten die meisten seiner Modelle unter 100 fach. Das Auflösungsvermögen lag bei 1.35 mm.Leeuwenhoek hielt seine Herstellungstechnik geheim. Heute vermuten die Experten, dass die Linsen nicht geschliffen, sondern geschmolzen wurden.
Das zusammengesetzte Mikroskop Hooke‘s hatte einen grossen Nachteil: die Abbildung durch Linsen wird z.B. durch die sphärische und die chromatische Aberation beeinträchtigt, und durch Hookes Kombination von Linsen potenziert sich dieser Fehler. Die sphärische Aberation führt zu Unschärfe und kann durch den Einsatz von Blenden reduziert werden. Die chromatische Aberation bewirkt Farbsäume am Objektrand und konnte erst sehr spät durch Linsenkombinationen beseitigt werden (Dollond 1758 im Teleskop, Benjamin Martin 1774 und Lister 1830 im Mikroskop.)Aus diesem Grund waren bis zum 19. Jahrhundert sogenannte einfache Mikroskope sehr beliebt. Darunter versteht man Instrumente, deren Beobachtungsoptik aus einer einzigen Linse besteht, deren Durchmesser kleiner als der der Augenpupille ist. Kleine Linsendurchmesser erlauben extreme Krümmungen und dadurch kurze Brennweiten. Nach der Lupenformel v =250/f erhält man bei kurzer Brennweite (mm) eine hohe Lupenvergrösserung (v). Leeuwenhoek erzielte mit seinen primitiven Mikroskopen bereits eine 270 fache Vergrösserung, d.h. der Abstand vom Auge lag bei unbequemen 9 mm. Barock Das 17.
Jahrhundert, das Zeitalter des Barock, war das Jahrhundert der Animalcula,
Wesen, die stetig und überall aus Materie gebildet werden, und der Miasmen -
schädliche Dünste - die krank machten.
Die medizinische Wissenschaft glaubte bis zur Entdeckung der Mikroorganismen,
also bis
zum Ende des 19. Jahrhunderts, dass schlechte Gerüche krank machten.
Filppo Bonnani
William Harvey und Marcell Malpighi Der
"Superstar" der barocken Medizin war zweifelsohne William Harvey
(1578-1657), dessenArbeiten über den Blutkreislauf so hoch
einzuschätzen sind, wie das anatomische Pionierwerk
des Renaissance-Forschers Andre Vesalius, die FABRICA, ein Jahrhundert zuvor.
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