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Artikel in NOVARTIS live 2/2001

  A U S S T E L L U N G

Ausstellung. Bis zum 27. April 2001 findet im Parterre des Baus WKL-127 eine Ausstellung zum Thema «Alles, was zerkleinert» statt. Die gezeigten Objekte reichen vom Haifischgebiss bis hin zur Hightechmühle.

Am Anfang war der Dinosaurier ...

Kurt Paulus, Leiter des Mikroskopielabors von CHAD (Chemical and Analytical Development) und Gebäudechef des WKL-127, beschäftigt sich mit der mikroskopischen Untersuchung von Formulierungen mit dem Ziel, die bestmögliche Kristallform für Wirkstoffe herauszufinden. Seine Freizeit - und einen guten Teil seiner Ferien - verbringt er aber mit dem Organisieren von Ausstellungen. «Alles, was zerkleinert» ist bereits die sechste Schau, die im WKL- 127 die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Sie stellt die Geschichte des Zerkleinerns dar und beginnt konsequenterweise mit Gebissen. Leihgaben des Naturhistorlschen Museums Basel reichen vom Backenzahn eines Mammuts über den Schädel einer Hyäne bis hin zum Gaumen eines Pflasterzahnfischs. Dierestlichen der ungefähr siebzig Exponate betreffen von Menschen geschaffene Geräte zum Schneiden, Reissen, Brechen, Mahlen, Reiben, Stossen und Stampfen.

Zerreiben und Zerstossen

Die älteste Art des Zerkleinerns war das schon im Alten Testament und in der Edda erwähnte und beschriebene Zerreiben und Zerstossen des Getreides. Entsprechende Mühlen gehen auf die Steinzeit zurück: Handreibemühlen ermöglichten das Mahlen mit Unterlieger und Läuferstein. Die Bewegung war nicht nur ein reines Schieben, sondern es wurde auch Druck ausgeübt, weshalb die Vorrichtung unter den Römern den Namen «Druckmühle» erhielt. Relbschalen fanden auch Verwendung in der Kosmetik, und so ist eines der gezeigten Objekte eine ägyptische Schminkpalette in Rautenform um 3600 bis 3200 v. Chr.
Einen technischen Fortschritt brachte die Trogmühle, welche sich aus einem mit Meissel und Hammer bearbeiteten, festen Unterstein und einem passenden Oberstein zusammensetzt, wie sie noch heute in Afrika und Asien Verwendung findet. Einen grossen Schritt vorwärts brachte schliesslich ab der jüngeren Bronzezeit die so genannte Steindrehmühle, deren Betrieb bald einmal unter Einsatz von Tieren aufrechterhalten wurde. Ein langer Weg führte dann von der mit Wasserkraft betriebenen Mühle zur ersten Dampfmühle (London,1786).

 

Bis zur Gegenwart

Weg von den zum Teil mittelalterlichen. Pulver-, Papier- und Ölmühlen hin zum 19. Jahrhundert! Verwiesen sei insbesondere auf «Triumph», die Universal Zerkleinerungsmaschine von Alpine (heute Hosokawa Alpine AG). Sie pries sich unter anderem an für Tonwaren-, Kunststein- und Farbfabriken, für Dampfziegeleien und Kreidewerke. Sie fand aber auch Einsatz in Chemieunternehmungen und war Vorläufer heute gängiger Spezialapparate, wie sie auch bei Novartis in Gebrauch stehen. Mit der Labormühle I00UPZ-11 landen wir schliesslich in der Gegenwart, die in Unterschied zu den Anfängen Instrumente aufweist, die nur noch von Spezialisten bedient und verstanden werden.

Die kleine, aber feine Ausstellung, von der auch Experten begeistert sind, schlägt der Bogen von der Frühgeschichte bis in die heutige Zeit. Sie setzt sich zusammen aus Leihgaben des bereits erwähnten Naturhistorischen Museums des Museums der Kulturen des Papiermuseums, des Pharmaziehistorischen Museums (alle Basel). Sodann sind Exponate des Römermuseums Augusta Raurica und des Klostermühlenmuseums Thierhaupten (Deutschland) zu bewundern. Wer will, kann die Schau auch per Internet aufsuchen. Die Adresse: http://www.amuseum.de