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uDie älteste Art des Zerkleinerns war das Zerreiben und
Zerstossen des Getreides.
Bereits in der Edda und im Alten Testament wurde der Vorgang erwähnt
und beschrieben.
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uSeit der
Steinzeit entwickelte der Mensch verschiedene
Mühlen aus Stein um aus Getreide Mehl herzustellen. Die ersten Mühlen
waren Handreibemühlen, bestehend aus einer etwa 6 kg schweren flachen
Unterlage und einem 800 g schweren Läuferstein.
Rätsel der Kanuri (Afrikanischer
Stamm sw des Tschadsees, Nigeria)
Fe bulram, bul cingalram,
wàzal bogata
njuwonze bakcin.
Kau nyetebe.
uEine weisse Kuh, weiss wie Zinn, liegt auf
dem Rücken
und käut wieder. (Was ist das?)
Lösung: Der Mahlstein.
u
(aus
Lukas 1937/38, 170)
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Ein
Stein (Unterlieger), der in seiner Oberfläche zu einer flachen Mulde
ausgehöhlt war, wurde so abgeschrägt, dass sein vorderes Ende tiefer
lag als das hintere. An dem hinteren kniete die Frau, denn Mahlen war
Frauen- oder später Sklavenarbeit,
und zerrieb mit einem kleinen Stein (Läufer) die Körner in der
Vertiefung des vorderen Endes.
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Mahstein aus der Sahara
Objekt: Museum der Kulturen, Basel
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Die
Bewegung war nicht nur ein reines Schieben, sondern es wurde auch eine
Stoss-und Druckwirkung ausgeübt. Deshalb hiess diese Mühle bei den Römern
auch „mola trusatilis“, was übersetzt „Stossmühle“ bedeutet.
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uNeben den Mahlsteinen waren vielfach Mörser in Gebrauch
um das Getreide zu zerstampfen.
Solche Mörser hat z.B. Schliemann in Troja ausgegraben.
Die Mörsergefässe und das Pistill waren aus Basalt oder hartem
Kalkstein gehauen.
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griechisches Vasenbild
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uZwischen den Mahlsteinen wurde das Korn
zerrieben. Eine
neuere Form war die Trogmühle, welche sich aus einem mit Meissel und
Hammer bearbeiteten, festen Unterstein und einem passenden Oberstein
oder Läufer zusammensetzte. Solche Mühlen werden noch heute in
Afrika und Asien verwendet.
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uEinen
grossen Fortschritt brachten Steindrehmühlen ab der jüngeren
Bronzezeit, die grössere Mengen an Getreide in kurzer Zeit mahlen
konnten. Allerdings war die Bedienung Schwerstarbeit.
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ub Fläche oder Rinne auf der sich das Mehl sammelte
uc feststehender Reibstein mit Profillinie
ud drehbarer Gegenreiber
ue engste Stelle mit höchster Mahlwirkung
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uDurch den Einsatz von Tieren (Esel und
Maultiere) an grossen
Mühlen, die den oberen Mahlstein drehten, konnte der Mahlvorgang für
den Menschen wesentlich erleichtert werden.
Die Steindrehmühlen waren durch ihr
grosses Gewicht
schwer transportierbar, während die leichteren Handmühlen auf Reisen
zum Gepäck, beispielsweise des römischen Heeres, gehörten.
Jeder
Soldat war für seine Verpflegung selber verantwortlich. Er erhielt täglich
ca. 2 Pfund Getreide, welches er reinigte, mahlte und zu Brei oder Brot
verarbeitete. In den Feldlagern der Legionen gab es einfache Feldbacköfen;
in den festen Grenzkastellen des Limes fand man auch Bäckereien mit
mehreren Backöfen nebeneinander.
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uOft benutzt um Getreide
unter Zusatz von Wasser zu zerkleinern wurden auch Reibschüsseln aus
Ton, in deren Boden man vor dem Brennen
Quarzsplitter eingedrückt hatte.
Objekt: Römermuseum
Augusta Raurica,
Augst, CH |
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uSchema der ersten vom römischen Architekten
Vitruv
beschriebenen Wasserradmühle mit Kraftübertragung auf den Läuferstein.
u Erst
vor wenigen Jahren wurde eine solche Wasserradmühle bei Aventicum
entdeckt.
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u,,Wie das Wasserschöpfrad werden auch die Wassermühlen
getrieben, bei welchen sonst alles dasselbe ist, mit Ausnahme des
Umstandes, dass an einem Ende der Welle ein Zahnrad läuft. Dieses
aber ist senkrecht gestellt und dreht sich gleichmässig mit dem
Schaufelrade in derselben Richtung; in dieses eingreifend, ist ein
zweites kleineres Zahnrad waagerecht angebracht, welches in einer
Welle läuft, die am oberen Ende einen eisernen
Doppel-schwalbenschwanz hat, welcher
in den Mühlstein eingekeilt ist.
uSo zwingen die Zähne jenes an die Welle des Schaufelrades
angefügten Zahnrades dadurch, dass sie, in die Zähne des
waagerechten Zahnrades eingreifend, dieses treiben, die
MühIsteine zur Umdrehung; die über dieser Maschine hängende
Gosse gibt den Mühlsteinen immer das Getreide zu, und durch
dieselbe Umdrehung wird das Mehl gemahlen."
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uMit
Mahlsteinen wurde reger Handel im ganzen römischen
Reich betrieben, wobei die Qualität besondere Beachtung fand. Die
Steine wurden teilweise bis 1500 km weit transportiert. Viele gute Mühlen
stammen aus Süditalien, Griechenland, Spanien und Nordafrika.
Die
Mahlsteine, die aus besonders hartem Sandstein angefertigt wurden, besassen einen Durchmesser von 64 cm, der Unterstein von 20 cm, der
bewegliche Läuferstein ist 35 cm hoch. Das Gewicht des Läufers beträgt
etwa 200 kg. Wie ein Versuch zeigte, ist eine Mahlleistung von 25 kg
backfertigem Mehl pro Stunde möglich.
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Die
von Vitruv beschriebene Mühle unterscheidet sich nur wenig von einer
alten deutschen Mühle aus dem Jahre 1870, die damals zu den modernsten
im Mühlenbau gehörte.
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Altdeutsche Mühlen
waren seit dem zwölften Jahrhundert in Deutschland weit verbreitet und
wurden vor allem von Königshöfen und Klöstern betrieben.
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Altdeutscher Steinmahlgang mit
Beutelkasten.
Aufgebaut im Klostermühlenmuseum D-86672Thierhaupten. |
u
Alle Wasserräder
werden von
der potentiellen Energie gedreht, die fallendes Wasser durch
Schwerkraftwirkung abgibt. Die potentielle Energie wird dabei von dem
Wasserrad in mechanische Energie umgewandelt. Die Größe der Energie
hängt dabei von der Fallhöhe des Wassers ab. (Textauszug
aus "Wasserräder- die einstige Schlüsseltechnologie")
Im Grunde genommen ist die
Wasserenergie gespeicherte Sonnenenergie, denn ständig hebt die
Sonnenstrahlung weltweit gewaltige Wassermassen vom Meeresspiegel nach
oben in die Atmosphäre, in die Wolken. Der über dem Festland
niedergehende Regen sammelt sich in Bächen und Flüssen, die ins Meer
zurückströmen. Wenn Menschen diesem Wasser einen Teil seiner Energie
nehmen, ist das eigentlich Sonnenenergie.
In der Antike und im
Mittelalter gab es im wesentlichen nur drei Energiequellen:
menschliche und tierische Kraft, Windenergie und Wasserenergie. Im
Mittelalter aber wurde die Wasserkraft zur Schlüsseltechnologie, so
bedeutsam für das wirtschaftliche Leben wie heute das Erdöl. Schon
Karl Marx betonte. "Die elementarische Form aller Maschinerie
hatte das römische kaiserreich überliefert in der Wassermühle"
(vgl. Marx, S. 368, a.a.O.). Der bedeutende US-amerikanische
Technikhistoriker Lewis Mumford sah in der Wassermühle
die "revolutionärste ...(aller).. mechanischen Erfindungen"
der Antike. Die frühe Geschichte von Wasserrädern und - mühlen ist
nur teilweise geklärt.
Um die Erfindung der Mühlen gibt es eine Reihe von mythischen Überlieferungen.
Nach einer attischen und sizilischen Sage wurden die Mühle wie die
Mehlzubereitung von der Landwirtschafts- und Fruchtbarkeitsgöttin
Demeter (röm. Ceres) erfunden.
Nach einer anderer antiken griechischen Überlieferung war es ein
zauberkundiger Schmied, ein Telchine namens Mylos , der die Mühle
und den Mühlstein erfand. Er soll auch auf Rhodos, in Kameiros, den
Mahlgöttern einen Tempel errichtet haben.
Aber auch Zeus selbst wurde in verschiedenen Regionen des
antiken Hellas unter dem Beinamen "Myleus" ( = der Müller)
als Erfinder der Mühle verehrt.
Die ehemals große Bedeutung
und das große Alter von Mühlen sieht man auch daraus, wie häufig Mühlen
und Müller in Märchen angesprochen werden. Müller gelten oft
als habgierig und geizig, oft sind sie reich. Häufig sind im Märchen
Mühlen verzaubert oder verwünscht, so z.B. in "Die Katzenmühlen"
oder "Die verwünschte Mühle" .
Die Leistung von Wasserrädern
ist - an heutigen Maßstäben gemessen - relativ niedrig und
prinzipiell durch z.B. die Masse des Rades selbst begrenzt.
Berechnungen ergaben eine maximale Leistung von 10 PS (d.h. 7,354 KW)
Um die Kraft des Wassers möglichst effektiv zu
nutzen, genügte
es nicht, nur ein Wasserrad am vorhandenen Fluss oder Bach zu
errichten, vielmehr waren zumeist umfangreiche Baumassnahmen an den
Wasserläufen notwendig.
So liegen Mühlen häufig nicht direkt am natürlichen Flusslauf,
sondern werden über einen durch Wehre abgezweigten Kanal, den Mühlbach,
mit Oberwasser versorgt. Durch einen weiteren Kanal fliesst das
Unterwasser zurück in den Fluss.
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uDrei Arten, Wasserräder zu betreiben, sind zu unterscheiden:
das oberschlächtige Wasserrad wird durch das Gewicht des von oben auf
die Schaufeln fallenden Wassers in Drehung versetzt, während das
unterschlächtige Rad durch den Schub des unten durchfliessenden
Wassers angetrieben wird. Selten wurde das mittelschlächtige Prinzip
angewandt.
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uDas in altdeutschen Mühlen überwiegend angewandte
Mahlverfahren war die Flachmüllerei:
Der Abstand
zwischen den Mühlsteinen wurde dabei sehr eng gewählt, so dass nur
ein Mahlgang nötig war.
Der Nachteil dieser sofortigen, scharfen Vermahlung ist allerdings,
dass die Schale des Getreidekorns fast ebenso stark pulverisiert wird,
wie der Mehlkern. Die feinen Schalenteilchen können nur mangelhaft
vom Mehl getrennt werden, das daher dunkelfarbig wird.
Das erst ab der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts
angewandte Verfahren der sogenannten Hochmüllerei mit grossem
Steinabstand erforderte zwar mehrere Durchgänge, brachte dafür aber
sehr reines weisses Mehl.
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Auf dem
technischen Stand der altdeutschen Mühle blieb die Müllerei vom
sechzehnten bis zum Beginn des neunzehnten Jahrhunderts stehen,
wesentliche technische Innovationen waren nicht zu verzeichnen.
1786 wurde in London die erste Dampfmühle in Betrieb
genommen.
Durch die Watt´sche
Dampfmaschine wurde die Albion-Mühle vom Wasser unabhängig und dies
führte zu einer erheblichen Leistungssteigerung durch gleichmässigen
Dauerbetrieb.
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uIn den meisten Gewerbemühlen wurde ein Wasserrad dazu verwandt, Mahlwerke, Reiben
oder Stampfen
anzutreiben, die zur Pulverisierung der unterschiedlichsten Stoffe
dienten. Es gab Gipsmühlen, Hadermühlen, Farbmühlen, man
zerkleinerte Tabakblätter, stampfte Baumrinde (Lohe) in Lohmühlen,
in Gewürzmühlen
wurden Gewürze wie Ingwer, Piment, Zimt und Nelken, aber auch Safran
und Pfeffer verarbeitet. Nach 1800 ging jedoch das Geschäft der Gewürzmühlen
zurück.
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Pulvermühlenu
Das salpeterhaltige
Schwarzpulver ist der älteste Explosivstoff. Seine Erfindung wurde früher
dem Freiburger Mönch Bertold Schwarz zugeschrieben. Auch ein
englischer Mönch namens Roger Bacon und ‑als dritte Version ‑ein
gewisser Konstantin Amalzen wurden als Erfinder
genannt. In Wirklichkeit wurde das Schießpulver im dreizehnten
Jahrhundert aus dem Orient eingeführt.
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u1356 erschien in den Nürnbergischen "Ausgab-Rechnungen"
erstmals ein Posten für Geschütze und Pulver, und schon im Jahre
1365 soll hier Pulver hergestellt worden sein. Zu dieser Zeit wurden
die Bestandteile des Schiesspulvers noch von Hand in einem Mörser
zerkleinert.
Die nachweislich erste
Pulvermühle in Nürnberg wurde 1507 errichtet. Durch das Wasserrad
wurden in den Pulvermühlen hölzerne Stampfen angetrieben, die am
unteren Ende mit einem Messingmantel umgeben waren. Die paarweise
angeordneten Stampfen fielen abwechselnd in die Löcher des
sogenannten Grubenstocks und zerstießen dabei das Mahlgut.
In der Pulvermühle wurden
zuerst der Schwefel und die Holzkohle gereinigt, zerstoßen und
gemischt. Der Kalisalpeter wurde in heißer Salpetersäure aufgelöst
und dazugegeben. Diese Mischung, die je nach Verwendungszweck noch mit
Wasser, Essig, Branntwein, aber auch mit dem Urin eines Mannes, der
zuvor Wein getrunken hatte, angefeuchtet wurde, kam dann in die
Stampfen und wurde dort fein zerstoßen und durchgemischt.
Im Abstand von jeweils einer
halben Stunde mußten die Stampfen angehalten und die Masse umgerührt
werden. Alle drei Stunden wurde der Brei aus den einzelnen Stampflöchern
des Grubenbaums genommen, zusammengemischt, angefeuchtet und erneut in
die Löcher des Grubenstocks verteilt. Dieser Vorgang wurde 30 bis 36
Stunden lang wiederholt.
Danach wurde das Pulver gekörnt,
indem die noch feuchte Masse durch die Löcher eines Siebes getrieben
wurde. Die Körnung bewirkte eine engere Berührung der Pulverteilchen
und bewirkte ein gleichmässiges Abbrennen.
Durch die Wahl der Korngröße konnte das Pulver darüber hinaus auf
das jeweilige Geschütz abgestimmt werden.
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uOft explodierten diese Mühlen.
Die Ursache konnte ein Funken sein, der beim Einschlagen
eines Nagels entstand. Im Zeitraum von 170 Jahren explodierte
z.B. die Mühle in Wöhrd bei Nürnberg achtmal.
Bei einer dieser Explosionen, im Jahre 1643, ermittelte die Polizei als Verursacher einen erst fünf Tage dort beschäftigten
Arbeiter, ....
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„.welcher
daß in der Höhe daselbst in einer Latern hangende Licht
mit den bloßen Fingern gebuzt, und gleich nach einem Sieb, dadurch
das Pulffer geläutert wird, gegriffen, hat sich der daran hangende
Pulfferstaub von den heißen Fingern entzündet, davon ist daß dabey
stehende Pulffer, so ungefehrlich bei drey viertel Centner gewesen
angangen, welches durch einen starken Knall in die Luft ging und umb
sich stieß“. (wahrscheinlich
liegt die Ursache in statischer Aufladung begründet. K. Paulus) |
u
Wenn die Pulvermacher versuchten, die Schuld an
einem solchen Unglück von sich zu weisen, bekamen sie oft Unterstützung
von der Kirche. In einer Bußpredigt anläßlich der fünften
Explosion der Wöhrder Mühle am 22. Mai 1764 wird
proklamiert:
"Da es nun auch Gott gefallen
hat, nach seiner strafübenden Gerechtigkeit, dem Feuer zu ruffen uns
damit zu straffen; und am verwichenen Dienstag, nachmittags um drey
Uhr,
die Pulvermühle, nächst an dieser Vorstadt Wöhrd, entzündet worden, und mit
entsetzlichem Donnern und Krachen, wovon die Grundveste der Bergen
weit und breit beweget, und unsere Häuser, auch dieses unser
Gotteshaus, sehr erschüttert worden, zu allgemeinem großen
Schrecken, auch großem Schaden vor viele Personen in die Luft
geflogen ist, auch drey Männer dabey jammerlich getötet.“
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Papiermühlenu
Fünfhundert Jahre lang konnte China das Geheimnis der
Papierherstellung wahren, bis das Wissen nach Japan gelangte und sich
von dort über die Handelswege verbreitete. Auf dem europäischen
Festland entstanden die ersten Papiermühlen in Valencia (um 1200) und
in Fabriano (1276)
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Dass der Papierer
sich mehr als Handwerker denn als Arbeiter verstand wird durch die
Vorstellung der Handwerksutensilien in der Mitte des Bildes deutlich. Im
Gegensatz dazu sind die Nasspresse, das Stampfgeschirr und das Wasserrad
völlig in den Hintergrund gedrängt.
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uDie ersten Papiermühlen des
14. Und 15. Jahrhunderts entstanden unmittelbar vor den Toren
mittelalterlicher Handelsstädte, denn ausschlaggebend für die Wahl
des Standorts war die Versorgung mit Rohmaterial, mit Lumpen (Hadern).
Die Menge des Rohstoffs stellte keine natürliche Größe dar, war
aber auch nicht beliebig vermehrbar, sondern abhängig von der
Textilproduktion, von der Bevölkerungsdichte, dem Lebensstandard und
sogar von der Mode.
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Enge Verhältnisse herrschten in den Papiermühlen. Oft
waren die
düsteren und
engen Maschinenräume Arbeitsplätze von Kindern.
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uWie so oft in der Geschichte wurde auch der neue Gewerbezweig
der Papiermachererei samt seiner technischen Innovationen durch Krieg
und nicht durch seinen Stellenwert für Humanismus und Wissenschaft
bedeutend.
So wurde z.B. das Papier im Städtebund, im 13. Jahrhundert
zur Sicherung des Landfriedens gegründet, ein neues Machtinstrument
gegen König und Fürsten.
Die Organisation der räumlich weit gestreuten Städte wäre ohne
schriftliche Verständigung nicht möglich gewesen.
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Papiermühle mit Hadernstampfwerk und
Bütte.
Aufgebaut im Klostermühlenmuseum, D-86672 Thierhaupten.
Frau Barbara Seidenschwann die das Museum mit viel Liebe eingerichtet hat
und betreut, beim Schöpfen von Papier. |
u
Ich brauch hadern zu meiner mühl
Dran
treibt mirs rad des wassers viel
dass mir die zschnittn hadern nelt
das zeug wird in wasser eingequelt
draus mach ich pogn / auff di filz bring
Durch press das wasser darauss zwing.
denn henck ichs auff / lass drucken wern
Schneeweiss und glatt so hat mans gern.
Hans Sachs
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uHans Sachs nennt in der ersten Zeile seines Gedichtes
den Elementarstoff für Büttenpapier, die Hadern (Lumpen), übergeht
aber die Problematik, die mit diesem Rohstoff verbunden war.
Bereits frühzeitig in der Geschichte der Papierherstellung gab es
Streit um das Lumpenmaterial.
Für eine Papiermühle mit drei Bütten belief sich der jährliche
Lumpenbedarf auf ca 1000 Zentner. Umherziehende Lumpensammler
lieferten das Material direkt bei der Mühle ab. Laut einer Regelung
in Nürnberg Anfang des 18. Jahrhunderts, durfte jede der drei Papiermühlen
nur sechs Lumpensammler beschäftigen.
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Die ältesten Windmühlen sind Bockwindmühlen.
Der Bock, der der Mühle den Namen gibt, stützt den senkrecht
stehenden Hausbaum. Diese Mühlen konnten wegen ihrer modularen Bauweise
sehr leicht an andere Standorte versetzt werden.
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Bockwindmühle "Victoria"
Landkreis Gifhorn
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Die "Holländerwindmühle"
, dern Sockel gemauert ist und die deshalb "bodenständig" ist, verbreitete sich im deutschen Sprachraum mit Beginn des 18.
Jahrhunderts; ihre erste Bauausführung entstand vermutlich 1573 im
holländischen Ort Leiden.
Im Bild die Holländer Windmühle in Berlin-Britz von 1865, mahlfähig
restauriert 1985 vom Britzer Müller Verein.
Hier erfahren Sie alles
über Windmühlen von Diplom Windmüller Gerald Bost. |
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uBilder und Textauszüge mit freundlicher Genehmigung:
Verlag W. Tümmels , Nürnberg
uNIKOL Verlag, Hamburg
uKlostermühlen Museum,
Thierhaupten
uMuseum Augusta Raurica
uPharmazie-Historisches
Museum, Basel
uHosokawa Alpine AG,
Augsburg
Museum der Kulturen, Basel
Exponate fotografiert und bearbeitet
von Helge Rixner
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Fachliche Beratung durch:
Herr G. Bost – Britzer
Müllerverein, Berlin
uFrau B. Seidenschwann –
Klostermühle Thierhaupten
uHerr B. Engesser –
Nat. Hist.Mus. Basel
uHerr D. Kriemler –
Pharmazie Hist. Mus. Basel
uFrau M. Müller –
Mus. Der Kulturen Basel
Herr S. Meier - Basler Papiermühle
Herr W. Wirth - Novartis Pharma AG
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