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Daguerreotypie

 

Daguerreotypie ca 1850
unbekannte Person vor dem Panorama von Schloss Chillon

Leihgeber Cameramuseum Vevey (CH)

Die Geschichte der Fotografie begann mit dem 18. Jahrhundert, als entdeckt wurde, dass Silbersalze durch Licht schwarz gefärbt werden. Wurden sie mir Ammoniak - später mit einer Kochsalzlösung - fixiert, behielten sie ihre dunkle Farbe bei. Silberjodid und Silberbromid eigneten sich für diese "Lichtbilder" noch besser. 1829 ging Niépce eine Partnerschaft mit Louis Daguerre ein, der auch nach dem Tod von Niépce weiter forschte. Ihm gelang es 1839, mit Hilfe der Silbersalze fotographische Platten zu entwickeln, die die Belichtungszeit eines Bildes von acht auf nur eine halbe Stunde reduzieren. Zudem entdeckte er, dass die Fotos sich statt mit Ammoniak mit Salzwasser fixieren liessen. Dieses erste echte fotografische Verfahren wurde nach ihm Daguerrotypie genannt.

 

Die Begeisterung für die Fotografie, die jedem offen stand und für die mit dem Slogan geworben wurde, dass man keinerlei Wissen über Malerei brauchte, war sehr groß - es brach nahezu eine "Daguerreomanie" aus. Wer es sich leisten konnte, besorgte sich silberbeschichtete Platten, eine Kamera und die Ausstattung für eine Dunkelkammer und begann damit, seine Umwelt abzulichten.

Es gab jedoch auch heftige Kritik - so sahen einige puristische Kirchenanhänger den Wunsch, die von Gott geschaffene Umwelt einfach so abzulichten, als einen blasphemischen Akt an. Zudem fürchteten viele Künstler um ihren Lebensunte­halt, denn bisher waren sie es, die Portraits und Land­schaftsbilder in Auftrag herstellten, was nun schrittweise durch die Fotografie übernommen werden sollte.

Die Daguerreotypie war sehr kostenintensiv und jedes Bild konnte nur einmal hergestellt werden. Dies war der Hauptgrund, weshalb sich diese Technik letztlich nicht durchsetzte.

Das Verfahren

Eine gereinigte, polierte und versilberte Kupferplatte wurde in einem Kasten Joddämpfen ausgesetzt. Es entstand eine hauchdünne lichtempfindliche Jodsilberschicht. Belichtet wurde die in die Camera obscura eingelegte Platte durch Öffnen der Linse, bei einer Belichtungszeit von mehreren Minuten. Das nicht sichtbare Bild wurde dann in einem anderen Kasten durch erwärmtes und verdampfendes Quecksilber entwickelt. Fixiert wurde anschliessend in einem lauwarmen Salzwasserbad. Dann wurde die Platte gespült, gewässert und getrocknet. (aus Geschichte der Fotografie, von Wilfried Baatz)